Die Daten, die Dimensionen und die Dynamik des großen internationalen Ereignisses, das Mailand zur Hauptstadt des Designs macht, kennen zu lernen und daraus Leitstrategien für die Zukunft abzuleiten: Das ist das Ziel des Berichts (Eco) Sistema Design Milano, der vom Salone del Mobile.Milano unter der wissenschaftlichen Leitung des Politecnico di Milano konzipiert und gefördert und am 28. November im Piccolo Teatro in Mailand vorgestellt wurde. 

37 Datenträger, 86 Quellen, 10 Arbeitstische mit 130 Akteuren, 530 Beobachtungen vor Ort: dies sind nur einige der Zahlen, die die Forschungsaktivitäten dieses ersten großen Projekts zusammenfassen.

Von links: Christian Rocca, Chefredakteur von Linkiesta, Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano, Stefano Maffei, Professor für Design am Politecnico di Milano und Francesco Zurlo, Professor für Industriedesign und Dekan der Fakultät für Design am Politecnico di Milano. ©Andrea Mariani

Komplexes und dynamisches Ökosystem

Das Mailänder Designsystem stellt sich als komplexes und dynamisches Ökosystem dar, dessen Protagonisten einerseits der Salone del Mobile.Milano sind, der sich auch in diesem Jahr mit einem Rekord von 370.824 Besuchern, davon 65,6% aus dem Ausland, als internationaler Katalysator erwiesen hat, und andererseits die Mailänder Design Week mit ihrem über die ganze Stadt verteilten Veranstaltungsnetz (1.326 bei der letzten Ausgabe). 

Zu diesem Ökosystem gehört auch die Stadt Mailand, in der zwischen 2009 und 2023 die Zahl der Unternehmen und Fachkräfte im Designkern, einem Sektor, dessen Haupttätigkeit das Design ist, um 66% gestiegen ist: bis heute sind es 2.275. Interessant ist, dass 12% dieser Unternehmen von jungen Menschen geführt werden, 13,7% von Ausländern und 27,2% von Frauen (was über dem europäischen Durchschnitt von 24% liegt).

Prototyp des ersten ständigen Observatoriums

Aufgeteilt in 8 Kapitel, über 260 Seiten und mehr als 90 Grafiken, schlägt der Bericht in Form eines Prototyps die Struktur vor, die die Einrichtung der ersten ständigen Beobachtungsstelle für ein weltweit einzigartiges Ereignis leiten soll. 

Die Analyse beginnt mit einem Rückblick auf die Entwicklung des Modells „Salone“ und stellt die Leistungsindikatoren für die Ausgabe 2024 vor. Sie liefert auch Daten und Interpretationen zur Design Week, die auf der Grundlage von 260 Umfragen und 530 Beobachtungen vor Ort analysiert wurden. 

Es folgen die Ergebnisse der Untersuchung über die Auswirkungen der Veranstaltung unter Berücksichtigung von 7 Makrothemen, darunter Besucherströme, digitale Ausgaben und Kreislaufwirtschaft.

Lectio Magistralis von Charles Landry, Essayist und urbaner Soziologe ©Andrea Mariani

Die Attraktivität der Veranstaltung erhalten

An dieser ersten Ausgabe des Berichts, der in Zusammenarbeit mit der Stadt Mailand und der Region Lombardei erstellt wurde, haben die jeweiligen Stadt- und Regionalräte, zahlreiche Handels- und Berufsverbände sowie Studien- und Forschungszentren mitgewirkt.

Maria Porro, Präsidentin des Salone del Mobile.Milano, bedankte sich bei allen, die das Projekt begrüßt und unterstützt haben, und erklärte: „Ziel dieses Berichts ist es, Daten und Interpretationen im Dienste der gesamten Bevölkerung auszutauschen, um schon heute das Bewusstsein für die Strategien zu schärfen, die die Zukunft bestimmen werden. Die Ergebnisse dieser Studie geben einen ersten Überblick über ein wichtiges Ökosystem, das durch seine Komplementarität und Synergie mit dem Territorium das, was jedes Jahr im April in Mailand stattfindet, von dem unterscheidet, was auf anderen Messen und Designwochen in der ganzen Welt geschieht. Die größte Herausforderung, der wir uns gemeinsam mit der Stadt stellen müssen, besteht darin, die Anziehungskraft der Veranstaltung aufrechtzuerhalten, die Qualität des Angebots auf hohem Niveau zu halten und gleichzeitig die latent kritischen Punkte zu lösen, die Veranstaltungen dieser Größenordnung kennzeichnen“. Und er schloss mit den Worten: „Um in die Zukunft zu blicken, muss unser Ökosystem sein Gleichgewicht bewahren, mit einer Aufteilung der Ziele zwischen den öffentlichen und privaten Akteuren und einer Strategie des ‚Wenn, dann ja‘ statt des ‚Nein, denn‘, wie es der Soziologe Charles Landry, einer der wichtigsten internationalen Experten für kreative Städte, vorgeschlagen hat, dem wir die Eröffnung der Präsentationssitzung des Berichts anvertraut haben, ein Instrument, das allen Entscheidungsträgern der Städte zur Verfügung gestellt werden soll, mit denen wir gemeinsam nachdenken und handeln wollen, um die Zukunft besser zu gestalten“.